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Zur FotobuchsoftwareEdeltraud Flögel geb. Müller
geboren am 24. März 1941
in Gamburg
gestorben am 7. Mai 2023
in Würzburg
Ein gläubiger Mensch mit dem wir in Verwandtschaft oder Freundschaft liebevoll verbunden sind, ist von uns gegangen und doch bei uns geblieben.
Edeltraud, Traudl, Traudi,
Die Spuren ihres Lebens sind wie Sandkörner. Sie sind beständig und zahlreich, verbleiben in unseren Erinnerungen, unseren Erzählungen, haben uns als Mensch geprägt oder begleitet.
Als Edeltraud Franziska am 24.03.1941 daheim das Licht der Welt erblickte, wurde sie in eine landwirtschaftliche Gemeinschaft in die Obhut ihrer Eltern namentlich Ludwig und Erna Müller (geb. Nahm) zur Freude der Großeltern, mithelfenden Verwandten und Bekannten hineingeboren. Bereits als Kind erlernte sie auf vielfältige Art und Weise sich in dieser als auch in der Dorfgemeinschaft ihres Geburtsortes Gamburg und in ihrem späteren Wohnort durch ihr Tun und Wirken mit einzubringen. Mit einer Holzpuppe, Nachbarskindern und ihrer Familie fing alles an. Leben und Tod begleiteten sie auf ihrem Lebensweg. Die Geburt und Schlachtung von Tieren, Aussaat und Ernte verschiedener Pflanzen, die Geburt von Geschwistern, eigene Kinder, Enkelkinder aber auch der Tod der Großeltern, Eltern und Verwandten, Bekannten, mit welchen sie liebevoll verbunden ist, bzw. war, die Nöte in Kriegszeiten, die Heimkehr des Vaters, sowie der Aufbruch danach, das einjährige Arbeiten in einem fremden Haushalt in Würzburg zum Erlernen der Hauswirtschaft. Gerne erzählte sie aus ihrem Leben und vom Dorfleben aus ihrer Kindheit und Jugendzeit sowie den zahlreichen gelebten Anlässen im Laufe des kirchlichen Jahreskreises. Eine Frau die die Natur, Gebräuche, Traditionen, Religion, Freundschaft schätzte, achtete, pflegte und ihr Wissen, welches sie aus ihrer Familie als auch selbst erwarb, darüber hinaus auch weitergab und sich für den Erhalt stets einsetze. Im innerfamiliären Rahmen leitete sie Hausgottesdienste an und forcierte auch die dem Rahmen entsprechende Hausmusik, indem sie auf die musikalische Erziehung ihrer Kinder achtete, daran Anteil nahm und auch selbst dazu beitrug. „Das Rechte zu Tun bedeutet Arbeit und Müh“ bestimmte ihr Leben in allen Bereichen bis zu ihrem letzten Atemzug. Berufliche Stationen waren hierbei die Weißschneiderei der Fa. Geier, Fa. Meier Oberbekleidung, Kaufhaus Wertheim im Verkauf/Einkauf, dass Nähen von Haarteilen bei Friseur Ebelin und dass von Schuhen bei Fa. Theobald und Hosen bei der Fa Klein in Kreuzwertheim sowie zahlreiche Heimarbeit während der Erziehung der Kinder. Sie brachte sich stets bei den Festivitäten der Kirche und verschiedener Vereine mit ein. Bereits als Jugendliche sang sie sehr engagiert im Gamburger Kirchenchor und später in der Kreuzwertheimer Schola oder dem Wertheimer Kirchenchor St. Venantius. Zusammen mit ihrem Mann Alois Flögel, welchen Sie 1958 auf einem Feuerwehrfest tanzend kennenlernte, sich verlobte, und auch bis zuletzt tanzte, führte sie in einer Teilgruppe des Vereins Königstreue Kreuzwertheim bei Festumzügen wie z. B. dem Münchner Oktoberfest Tänze in dem Verein entsprechenden historischen Kleidungsstil auf. Örtliche kirchliche Anlässe und Festivitäten an ihrem Wohnort bereicherte Edeltraud neben ihrem Gesangsbeitrag durch eine selbstlose Auswahl an Blumenschmuck aus dem heimischen Garten als auch mit selbstgebackenen Kuchen oder Torten. Beides eine Passion, deren Fleiß und Einsatz bei vielen Menschen großen Anklang fand. Wissbegierig neues auszuprobieren und auch Umzusetzen erstaunte manch einen Gast welchen Sie durch ihren heimischen Garten führte oder zum Gespräch zur Kaffeezeit ins Haus bat. Edeltraud war ein Mensch, der stets auf ihre eigene und auch die Gesundheit der Familie sowie derjenigen die sie kannte achtete und immer weiterwusste. Eine Natur basierte Selbstversorgung der im heimischen Garten gehüteten und gepflegten Gewächse diente nicht nur der Verköstigung sondern auch der heimischen Apotheke, welche durch fachkundiges Sammeln der von Gott gegebenen in freier Natur wachsenden Genuss- und Heilpflanzen ergänzt und immer befüllt war. All denjenigen gegenüber, welche sie bei der Hege und Pflege in ihrem Vorgarten oder nach dem regelmäßigen Gottesdienstbesuch oder an anderen Orten antrafen war sie stets zugewandt und gesprächsbereit. Für Nöte und Sorgen ihrer Mitbürger hatte sie stets ein offenes Ohr und manchen guten Ratschlag parat. Ihre Familie umsorgte sie mit all den ihr zu Verfügung stehenden Kräften. Ob genähte Hemden, Hosen, Kleider, selbstgestrickte Socken, geflochtene Körbe, selbst gestaltete Dekorationen zu den Jahreszeiten. Ihre Liebe zu ihrer Familie zeigte und zeigt sich mannigfaltig im Detail. Eine Frau die Initiative ergriff, selbstbewusst auftat, wie ein sprachloser Bürgermeister feststellen musste, bei welchem sie ohne Wissen ihres Mannes das Grundstück auf welchem sie die Familie begründete, erwarb. Selbst in hohem Alter plante und gestaltete sie zusammen mit ihrem Mann noch einen Anbau des gemeinsamen Anwesens sowie energetische und altersgerechte bauliche Maßnahmen. Kraft der am 18.05.1963 nach standesamtlicher Trauung erfolgten kirchlich Heirat in Gamburg unter Pfarrer Beuschlein führte sie ein Leben in guten wie auch in schlechten Zeiten aus welchem eine Tochter und ein Sohn mit Enkelkindern hervorgingen. Sie war streitbar, Lebensretter ihres Mannes in schwerer Zeit und sie blieben sich treu, bis dass der Tod nach eigener schwerer Krankheit sie von ihrem Mann nach einer langen Ehe scheidet. Er ist dankbar für ihren Fleiß, ihre Geduld, ihre Initiative, ihren Sinn für gemeinsame Entscheidungen und die Familie, ihre Hilfsbereitschaft und Fürsorge, ihr Engagement und die Führung des Haushalts, ihre Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit, ihre Verlässlichkeit. Ihr Ring an seinem Finger bis man sich wieder sieht zeugt von Dankbarkeit. Nun prüfe Gott was sich ewig bindet. Ihr letzter Wunsch war nicht alleine zu sein… nicht als letztes versterben zu müssen um alleine übrig zu sein. Ihr Wunsch ging in Erfüllung. Ein Leben in Gemeinschaft und Geselligkeit endet und ein neues wird aufgetan. Edeltraud Du bist und bleibst ein unvergessener Teil unserer Zeit die wir verbringen dürfen. Wir danken Dir und begleiten Dich auf Deinem letzten Weg.