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Paul Puk gestorben am 25. Oktober 2014

Beitrag

Auftrag

Warum ich schreibe?
Damit ich bleiben kann auf dieser Welt.

Ich muss die Not wenden,
Sonst werde ich enden,
Lang vor der Zeit.

Ich bin nicht so weit wie ich dachte.
Das machte der Tod meines Sohnes mir klar.

Offenbar bin ich keineswegs ruhend im Geiste.
Die meiste Zeit möchte ich schreien
Und heulen und mit den Zähnen klappern.

Doch ich schweige
Und lächle und zeige
niemandem meine Gefühle.

Aber wenn ich mich setze
Und warte, still warte,
Dann fließen die Worte Sturzbächen gleich
Aus mir heraus und über mich drüber,
Als hätte man eine Flasche Champagner geschüttelt
Und anschließend knallte der Korken.

Und er flog vom Balkon
In den Garten der Nachbarn
Wie früher, im ganz hohen Bogen,
wenn wir lachend die Gläser hoben.

O mein Gott, könnt er fliegen bis ganz zu Dir!
Er träfe Dich schräg von hinten und unten
Direkt an der Stelle, die ich so lieb,
Deinem Ohrläppchen,
Das von den Rädern des Zuges,
Der Dich überrollte, verschonet blieb.

Du drehtest Dich um
Und lachtest mich an,
Dass ich all Deine Zähne sehen kann.
Du winktest mir zu,
Kämst zu mir her,
Umarmtest mich:
“Mama, weine nicht mehr!

Es geht mir ja gut, besser denn je!
Wenn ich Euch alle da unten leiden und kämpfen seh,
Tut Ihr mir so leid. Jetzt geh wieder heim
Und setz Dich und schreib,
Damit ich Euch im Gedächtnis bleib!“